CHRONIK

Gegründet im Jahr 1905 als Sektion des Ortsvereins Wunsiedel, lt. Jahresbericht des SPD-Gauvorstandes Nordbayern für die Zeit vom 20.3.1904 bis 1.3.1906 zählt die Sektion Höchstädt 35 Mitglieder.

Durch eine Fragebogenaktion des Gauvorstandes Nordbayern konnte ermittelt werden, daß die Sektion Höchstädt im Jahr 1907 82 Mitglieder zählt. Da in den benachbarten Orten keine Sektionen vorhanden sind, ist anzunehmen, daß viele dieser Mitglieder aus den Höchstädt umliegenden Orten kommen. Weiter wurde durch diese Fragebogenaktion bekannt, daß im Jahr 1907 in Höchstädt 7 Verwaltungssitzungen (Vorstandssitzungen), 9 Mitgliederversammlungen und 8 öffentlichen Versammlungen abgehalten wurden.

Die erste Vorstandschaft in Höchstädt wurde im Jahr 1908 gewählt. Vorstandsmitglieder waren damals Christian Schaller, Georg Geist, Hans Purucker, Lorenz Söllner und August Blau.

1910 Gründung des Arbeiter-Turn-Vereins Höchstädt.

Zur Gemeinderatswahl am 15.6.1919 erscheint erstmals ein SPD-Wahlvorschlag "ARBEITERVEREINIGUNG", der 5 von 11 Sitzen erringen kann. Der Sozialdemokrat Johann Lippert wird zum 2. Bürgermeister gewählt.

Schriftliche Unterlagen sind nicht mehr vorhanden. So kann über weitere Wahlen und Aktivitäten für die Zeit bis 1933 nichts berichtet werden.

Am 22.4.1933 finden Gemeinderatswahlen in Höchstädt statt. im Juni 1933 wird die SPD von den Nazis verboten. Auf Grund dieses Verbote scheiden die SPD-Gemeinderäte am 27.6.1933 aus dem Gemeinderat aus. Das Protokoll dieser Sitzung zeigt am Ende die Unterschriften der Genossen Geist und Blau.

Die 12-jährige Schreckensherrschaft der Nazis hinterließ auch in Höchstädt ihre Spuren. Zum Glück können wir jedoch sagen, daß von den Höchstädter Sozialdemokraten keiner inhaftiert oder gar in ein KZ verbracht wurde.

Neuanfang am 24.5.1945: Georg Geist (SPD) wird vom Bezirksamt als erster Bürgermeister eingesetzt. Konrad Pöhlmann als zweiter Bürgermeister, sowie Hans Beck, Fritz Mulzer, Georg Döbereiner (alle SPD), sowie die Parteilosen Hans Riedel, Georg Voit, Georg Rottner und Georg Purucker werden als Gemeinderäte benannt. Hauptaufgabe war, für die Flüchtlinge und Vertriebenen in der Gemeinde Wohnraum zu beschaffen.

18.11.1945: Wiedergründung der SPD-Ortsgruppe Thierstein-Höchstädt; Genosse Johann Meyer wird als Schriftführer gewählt, sonst alle Ämter mit Thiersteiner Genossen besetzt.

In dieser Zeit wenden sich einige alte Genossen von der SPD ab und wechseln zur Kommunistischen Partei über. Der SPD traten aber auch Leute bei, die sich durch diesen Schritt einen Vorteil bei der Entnazifizierung versprachen.

27.1.1946: die erste Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl nach dem Krieg. Zwei Listen treten an: SPD (273 Stimmen) und KPD (107 Stimmen). Bürgermeister wird Georg Geist der zur KPD gewechselt war.
Die Existenz der KPD in Höchstädt war jedoch nicht von langer Dauer. Der wahre Hintergrund dieser Partei wurde schnell erkannt und die meisten Mitglieder traten wieder der SPD bei.

Kommunalwahl am 25.4.1948: die SPD stellt mit Konrad Pöhlmann den 2. Bürgermeister; Hans Beck, Georg Döbereiner und Josef Schmierler wurden zu Gemeinderäten gewählt.

Kommunalwahl am 30.3.1952: Konrad Pöhlmann (SPD) 1. Bürgermeister, Georg Döbereiner (SPD) 2. Bürgermeister und Hans Beck, Helmut Schindler, Emil Gries und Josef Meier die Gemeinderäte unserer SPD.

Erster Eintrag im Protokollbuch unseres Ortsvereins am 18.10.1952:
Kreisgeschäftsführer Ewald Drechsel, Arzberg, späterer Landtagsabgeordneter hält ein Referat über den Parteitag in Dortmund.

Der erste Vorsitzende des Ortsvereins ist zu der Zeit Alfred Purucker, zweiter Vorsitzender ist Georg Rausch und Schriftführer/Kassier war Günther Kupke.
1. Bürgermeister Konrad Pöhlmann verstirbt am 21.4.1953, Georg Döbereiner wird als 1. Bürgermeister vereidigt und Bernhard Blau (SPD) rückt nach und wird als 2. Bürgermeister gewählt.

Ab 26.2.1955 führt Paul Schmidt den Ortsverein, zweiter Vorsitzender wird Georg Rausch, Schriftführer Helmut Nitter und Kassier Ludwig Reihl. Auch neue Namen tauchen in den Mitgliederlisten auf: Pawletta, Schmidt, Nitter, Kupke, Schulz u. a. Heimatvertriebene, die in Höchstädt eine neue Heimat gefunden haben nehmen in der SPD aktiv am politischen Leben teil.

1956 endet die Ära der SPD-Bürgermeister in Höchstädt. Die Kommunalwahl wird denkbar knapp verloren. Dennoch stellt die SPD 5 von 10 Gemeinderäten. Es macht sich eine gewisse Niedergeschlagenheit im Ortsverein bemerkbar.

17.4.1959: Heinz Pöhlmann wird zum 1. Vorsitzenden gewählt, hat dieses Amt für 11 Jahre inne. Stellvertreter ist Helmut Nitter, Schriftführer Paul Schmidt, Kassier Ludwig Reihl. Erste Klagen über schwindende Mitgliederzahlen und fehlende Jugend im Ortsverein.

1960: in diesem Jahr wird Helmut Schulz zum Schriftführer gewählt. 35 Jahre lang war er durchgehend in der Vorstandschaft unseres Ortsvereins tätig. Die längste Zeit davon als Kassier.

Keine Veränderungen in der Vorstandschaft bis zum Jahr 1964. Mitgliederstand in diesem Jahr: 27 Genossen. Auch der Kassenstand gibt nicht Anlass zu großer Freude. Er bewegt sich immer um die 100 DM. Nach jeder Versammlung wird zur Besserung der Kassenlage eine Sammlungen unter den Mitgliedern durchgeführt.

23.4.1966: Kommunalwahl, die SPD erzielt 53,2% (5216 Stimmen) und stellt fünf Gemeinderäte: Max Wolf, Alfred Purucker, Hans Beck, Heinz Pöhlmann und Georg Döbereiner.

Das GODESBERGER PROGRAMM der SPD greift immer mehr. Die SPD vollzieht den Übergang von der Klassenpartei zur großen Volkspartei und strebt an, auf dem Weg über die große Koalition regierungsfähig zu werden.

Neuwahlen im Januar 1970: 1. Vorsitzender wird Karl Neidhardt, sein Stellvertreter Max Wolf, Schriftführer Hans Braun und Kassier Helmut Schulz.

1971 Rücktritt des 1. Bürgermeisters Chrs. Mötsch aus gesundheitlichen Gründen. Unser Ortsverein stellt keinen Bürgermeisterkandidaten und unterstützt den Kandidaten der Freien Wähler Ludwig Zeitler.

Herbe Enttäuschung dann bei der Gemeinderatswahl im Jahr 1972. Erstmals Wahl von 12 Gemeinderäten. Die SPD gewinnt 4 Sitze: Max Wolf, Reinhold Dilsch, Hans Welzel und Hans Döbereiner. Max Wolf scheidet im Jahr 1974 aus, Nachrücker ist Heinz Riedel.

Gemeindegebietsreform im Jahr 1972. Selb und Marktredwitz als kreisfreie Städte kommen zum Landkreis Wunsiedel. Rügersgrün wird als Ortsteil der Gemeinde Höchstädt zugeschlagen.

Hans Braun, seit 1972 Vorsitzender des Ortsvereins, tritt zurück. Am 9.2.1974 wird Manfred Wunderlich mit 22 Jahren als bis dahin jüngster Vorsitzender unseres Ortsvereins gewählt. Legt aber im April 1976 aus beruflichen Gründen das Amt wieder nieder. Im Mai 1976 wird Max Wolf zum ersten Vorsitzenden und Joachim Thumser zum Stellvertreter gewählt. Joachim Thumser übt dieses Amt bis 1995 aus.

Einschneidende Änderung am 1.7.1977: Dieter Hering wird als 26-jähriger zum 1. Vorsitzenden gewählt. Es beginnt nun eine Ära der Kontinuität und der Aufwärtsentwicklung im Ortsverein. Dieter Hering wid den Ortsverein nahezu 26 Jahre führen.

Kommunalwahl 1978: ohne Bürgermeisterkandidaten 4 Sitze für die SPD: Reinhold Dilsch, Hans Döbereiner, Hans Welzel und Reinhold Wolf.

Das "HÖCHSTÄDTER ECHO" unser Mitteilungsblatt erscheint erstmals im Jahr 1978.

1980: Ehrung für Hans Beck für 60-jährige Mitgliedschaft in der SPD. Hans Beck war mit Unterbrechung von 1933 - 1945 von 1925 bis 1972 im wurde er mit der Verdienstmedaille in Gold des Freistaates Bayern geehrt. Hans Beck verstirbt am Ende des Jahres 1987.

Im Jahr 1980 besucht der ehemalige Bay. Landesvorsitzende der SPD Volkmar Gabert Höchstädt. Die Entwicklung des Ortsvereins verläuft positiv. Ende 1980 zählen wir 41 Mitglieder.

75-jähriges Jubiläum im Jahr 1983. Festredner ist der Vizepräsident des Europäischen Parlaments Dr. Bruno Friedrich. Erst durch Nachforschungen unseres ehem. Landrates Dr. P. Seisser erfahren wir, daß unser OV bereits 3 Jahre früher erstmals genannt wurde und damit als Gründungsjahr das Jahr 1905 festgelegt wird.

Kommunalwahl 1984: Dieter Hering tritt als Kandidat gegen den amtierenden Bürgermeister Willi Pöhlmann an. Er ist ohne Chance, wir gewinnen jedoch einen 5. Sitz im Gemeinderat dazu und sind mit Reinhold Dilsch, Hans Welzel, Hans Döbereiner, Reinhold Wolf und Dieter Hering im Gemeindeparlament vertreten. Reinhold Dilsch wird zum 2.Stellvertreter in der VG Thiersheim gewählt.

1985: Der SPD-Ortsverein Höchstädt a. d. Donau besucht unser Sommerfest. Wir fahren zum Gegenbesuch in die namensgleiche Stadt an der Donau.

Vorbereitung der Kommunalwahl 1990 durch eine 3-tägige Klausur im "Alten Schloß" in Weidenberg im Jahr 1988.
1989 verlegt Reinholf Wolf seinen Wohnsitz nach Selb, Willi Purucker rückt in den Gemeinderat nach.

Kommunalwahl 1990: Dieter Hering steht wieder als Bürgermeisterkandidat zur Verfügung, erreicht 32,3% der Stimmen. Ins Rathaus ziehen für unseren Ortsverein ein: Dieter Hering, Karl Neidhardt, Willi Purucker und Gerhard Pöhlmann.

Oktober 1993: Bürgermeister Willi Pöhlmann erklärt aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt. Dieter Hering stellt sich erneut für die SPD als Kandidat zur Verfügung. Letztendlich fehlen dann nur 13 Stimmen zum Sieg. Bürgermeister wird Rudolf Reichel (CSU).

Neuwahlen im Ortsverein 1995: Joachim Thumser und Helmut Schulz stehen nach langen Jahren Parteiarbeit nicht mehr zur Verfügung. Gewählt werden Dieter Hering als 1. Vors., Gerhard Pöhlmann als Stellvertreter, Kassier wird H. Mulzer und Schriftführer Willi Purucker.

Zur Vorbereitung auf die Kommunalwahl 1996 Klausur im AWO-Heim in Marktleuthen.

Die Kommunalwahl im Jahr 1996 bringt für die Höchstädter SPD 40,74% (stärkste Fraktion im Gemeinderat) und 5 Sitze: Dieter Hering, Willi Purucker, Uwe Döbereiner, Karlheinz Lippert und Gerhard Pöhlmann. Dieter Hering wird zudem in den Kreistag gewählt.

1998: die Gemeinde Höchstädt feiert das 700-jährige Jubiläum. Der Ortsverein zählt mittlerweile nur noch 28 Mitglieder. Allerdings sorgen gesellschaftliche Veranstaltungen wie Sommerfeste und Preisschafkopf dafür, daß die Kassenlage im Vergleich zu früheren Zeit als gut bezeichnet werden kann.

Bei den Wahlen im Jahr 2001 ergeben sich im Vorstand unseres Ortsvereins keine Veränderungen.
November 2001: Vorbereitung der Kommunalwahl 2002 mit einer Klausur in Schloß Schney. Erstellung unseres Programms "ZUKUNFT HÖCHSTÄDT". Wegen nachlassender Mitgliederzahlen Öffnung des Ortsvereins für Nichtmitglieder.

Die Kommunalwahl im Jahr 2002 bringt unserem Ortsverein wieder 4 Sitze im Gemeinderat. Im Ortsverein zeichnet sich ein Generationswechsel ab. Im Jahr 2003 übergibt Dieter Hering nach 26 Jahren den Posten als 1. Vors. an Gerald Schikora und Jürgen Lang übernimmt das Amt des Kassiers.

Rückschlag dann im Jahr 2004: Parteiaustritt unseres als Bürgermeisterkandidaten aufgebauten jungen Genossen Achim Thumser.

Das Jahr 2005 steht ganz im Zeichen unseres 100-jährigen Jubiläums. Der Höhepunkt des Jahres ist der Festabend am Schloßhügel mit vielen Gästen und Florian Pronold als Festredner.

Bei den Kommanwahlen in den Jahren 2006 und 2010 halten wir unseren Stimmenanteil und damit die Zahl der Sitze im Gemeinderat.

Die Jahreshauptversammlung am 28.1.2011 bringt erneut einen Wechsel an der Spitze unseres Ortsvereins. Gerald Schikora tritt aus beruflichen Gründen zurück. Unser neuer 1. Vorsitzender ist seitdem Jens Purucker.

Übernommen aus der Chronik zum 75-jährigen Jubiläum. Diese Chronik wurde von Dieter Hering erstellt.

Daran sollten wir immer denken:

Nichts kommt von selbst. Und nur wenig ist von Dauer. Darum - besinnt Euch auf Eure Kraft und darauf, daß jede Zeit eigene Antworten will und man auf ihrer Höhe zu sein hat, wenn Gutes bewirkt werden soll.(Willi Brandt, Abschiedsrede, Kongress der Sozialistischen Internationalem Berlin Sept. 1992)

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MdB Jörg Nürnberger

Bild: Photothek

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